Angeklagter Trainer begeht Suizid

 

ARD: Der des Missbrauchs angeklagte US-Turntrainer John Geddert hat sich das Leben genommen. Ihm sollte wegen sexuellem Missbrauch, Menschenhandel und Zwangsarbeit in insgesamt 24 Fällen der Prozess gemacht werden.

Der Suizid von Geddert, so die Generalstaatsanwältin, sei nun das tragische Ende einer für alle Beteiligten tragischen Geschichte.

 

Bitte was? Weil einer dieser Gewalttäter sich mehr oder weniger freiwillig wieder in die Nahrungskette eingegliedert hat, soll die Geschichte zu Ende sein? Genau so ist es eben nicht. Geddert ist kein Einzelfall, Geddert ist kein auf die USA begrenztes Problem. Noch nicht mal der Vereinssport steht mit diesen üblen Problemen allein da.

Da wird Aufklärung immer wieder blockiert. Wir wollen doch unseren guten Vereinssport nicht mit seinen eigenen Problemen von Gewalt, Mobbing und Manipulation konfrontieren. Oder gar unsere konservativen Politiker dazu zwingen, ihre Wählerschaft zu verantwortlichen Bürgern zu bilden. Wer soll denn sonst unsere Kinder zu nationalstolzen Deutschen erziehen? Irgendwo muss man als Politiker die Leute auch mal machen lassen, wenn man deren Wählerstimmen will. Und wenn es mal ein paar Tränen gibt, …

Gewalt und Vergewaltigungen in den Familien, wegen Corona? Das ist böse. Aber bitte. Welcher Mensch schlägt oder vergewaltigt seine Familie plötzlich, weil es mal ein paar Wochen keine Schule, Kiga oder Vereinsleben gibt? Das kann kein Problem von Corona sein.

Gewalt in Vereinen, auch ohne Corona? Das sieht kaum jemand. Wie viele Vereinsmitglieder müssen denn vorsätzlich, bewusst, mit Absicht wegschauen, um das nicht zu sehen? Ein großer Teil sicherlich. Auch daran ist Corona nicht schuld. Das ist der Charakter der einzelnen Vereinsmitglieder in den Vereinen, die das betrifft. Zumindest vor der Gewalt in solchen Vereinen und Monstern, wie Geddert, waren einige Kinder wegen der Schließung durch Corona geschützt. Damit ist jetzt wieder Schluss, wir wollen die Kleinen ja nicht völlig verwöhnen.

Aber gut, die Vergewaltigungen und andere Einzeltaten in den Vereinen können am Ende so schlimm nicht sein, in der Kirche macht man es doch auch so. Macht man das mit dem Vergewaltigen genau so, wie man es dort auch mit dem Wegschauen und Blockieren der Aufklärung macht. Und auch hier versagt die Politik wieder. Man überlässt die Aufklärung von massenweisen Vergewaltigungen in der Kirche der Kirche selbst.

Das mit der Eigenverantwortung ist so eine Sache. Gerade dann, wenn Eigenverantwortung zum Beispiel von Politikern benutzt wird, um Verantwortung von sich weg zuschieben. Wenn Eigenverantwortung zu den Vereinen geschoben wird, um dort Taten aufzuklären, die dort keiner sehen will. Wenn Eigenverantwortung zu den Kirchen verschoben wird, um dort Taten aufzuklären, die dort von den Entscheidungsträgern gedeckt werden. Eigenverantwortung ist bei Rasern im Straßenverkehr so unerwartbar, wie Rücksicht von Querdummeln auf das Leben Anderer.

Eigenverantwortung scheint so ein Begriff zu sein, wie “Volkspartei” oder  “Gleichheitsgrundsatz” oder “Bürgermeister” oder “gemeinnütziger Verein”. Man verwendet solche selbsterklärenden Begriffe manchmal zur Beschreibung eines Dingsbumms, um zu verschleiern, dass es dieses Dingsbumms gerade eben nicht ist. Da kann man nur hoffen, dass solche Begriffe, wie der der “Liebe”, so wie die Kirchen ihn verwenden nicht zu diesem Verschleierungsvokabular gehören. Eins sollte aber klar sein, Gewalt und Vergewaltigungen sind kein Ding der Eigenverantwortlichkeit. Und der Suizid von Geddert ändert nichts am zerstörten Leben seiner Opfer.

Weiter so?

 

 

 

Umgang mit Vergewaltigungen

Verhöhnung der Opfer

Da verstehe man die Reaktionen der armen Menschen, die plötzlich geschockt sind, weil in ihrer Umgebung Gewalt öffentlich gemacht wird und sie hinsehen müssen. Diese teilweise Heuchelei ist eine beispielhafte Verhöhnung der Opfer.

Anzeige wegen sexueller Belästigung verweigert

Ich kann mich daran erinnern, dass einem Nachbarn, der eine Anzeige wegen sexueller Belästigung seiner damals minderjährigen Tochter hier in Lobbach Waldwimmersbach durch Waldwimmersbacher machen wollte, dem Nachbarn die Anzeige durch den Polizisten verweigert wurde. Solange wir solche Polizisten haben, müssen wir uns über Vergewaltiger nicht wundern.

Der Petition kann nicht abgeholfen werden

Das “Problem” hatten wir auch in einer Petition bemängelt. Der hier gewählte MdL (Grüne), der wahrscheinlich auch die Petition bearbeitet hat,  kannte den Sachverhalt aus einem persönlichen Gespräch mit den Eltern des Mädchens heraus und hat diesen trotzdem noch nicht mal in der Petition bearbeitet, ja sich noch nicht mal die Mühe gemacht, das  Opfer nach seinem Befinden zu fragen. Weder wurde die Belästigung, noch wurde die Verweigerung der Anzeige in der Petition bearbeitet. Solange sich selbst der Petititionsausschuss des Landes BW so gewissenhaft um sexuelle Belästigungen und deren Sanktionierung kümmert, müssen wir uns über Vergewaltiger nicht wundern.

Auch einigen Bürgern war das bekannt

Und die Bürger aus Lobbach Waldwimmersbach, die davon wussten? Die haben das Maul gehalten. Und die Bürger aus Lobbach Waldwimmersbach, die jetzt davon erfahren? Was werden die machen? Ob der Bürgermeister, der hier regelmäßig mitließt und mir Anzeigen gibt, davon wusste? Was wird der machen? Der hat zumindest eine Meinung: “Hier ist die Welt noch in Ordnung.”.

Dabei sollte doch klar sein, dass Vergewaltiger nicht im tiefen Wald wohnen und sich dort hinter Büschen verstecken. Die wohnen dort, wo auch andere Menschen leben. Solange Menschen teilweise bewusst weg schauen, müssen wir uns über Vergewaltiger nicht wundern.

Hinterher von nichts gewusst haben zu wollen, wird den Opfern nicht helfen. Courage ist eben ein seltenes Gut.