Nichts Halbes und nichts Viertles – Die Wahl in Sachsen-Anhalt

Die Wahl ist nun gerade eben vorbei. Vorbei an sich selbst. Vorbei an einem Wahlergebnis, mit dem man auf eine starke demokratische Mitte in der Mitte Deutschlands schliessen könnte.

 

Jetzt könnte man wieder mit der alten Sandale von fehlender Intelligenz der Wähler nach den Wählern selbst schlagen. Kann man, muss man aber nicht. Gewählt wurde so nicht wegen fehlender Intelligenz, sondern sicherlich von der Mehrheit der Wähler, aus Überzeugung. Das war auch 1932 so, als 40,9% NSDAP gewählt wurde. Auch damals war bekannt, was Nazis wollen, immerhin war “Mein Kampf” bereits 1925 veröffentlicht und inhaltlich bekannt. “Man muss eben auch mal die Vorteile sehen”, wurde (nicht nur damals) der Faschismus schön geredet. Dass sich nun ausgerechnet die CDU antifaschistisch gibt, wäre schon irgenwie lustig, wenn es lustig wäre. Und was ist so falsch an Autobahnen. Und bei Autobahnen heiligt das Mittel den Zweck. Ein Argument, dass heute noch zieht, wenn Politiker von Demokratie sprechen aber Krieg meinen. Wobei wir zwar bei den Grünen wären, die aber nach dieser Wahl irgendwoanders sind. Im Nachhinein: Glück gehabt.

 

So wanderten die Wähler

 

Zwar sehe ich mich durch die Wahl in Sachsen Anhalt noch nicht gegen den Stacheldrahtzaun gedrängt, den Nazis gern hätten. Aber ich sehe den Zaun und ich sehe die Nazis. Hier in Lobbach Waldwimmersbach sieht der gewählte Bürgermeister noch nicht mal eine “rechte” Szene, wenn die Hakenkreuze und durchgestrichene Davidsterne auf dem Friedhof sprühen und lautstark zum Vergasen auffordern. Traurig? Nein, gefährlich ignorant.

Und was einige gewählte Vertreter der CDU, um zur Wahl zurückzukommen wollen, hat ja die Maskenaffäre gezeigt. Die Maskenaffäre die Spitze des Eisbergs an vermutlich bestehender Korruption zu nennen, halte ich für eine maßlose Übertreibung. Übertreibung weil Eisberge nicht so groß sind, wie diese Affäre. Allerdings muss ich nicht erst in die Welt segeln, um Korruption und Verschwendung zu sehen. Da kann ich hier in Lobbach bleiben.

Manche sagen, wir lernen aus den Fehlern unserer Vergangenheit. Ich glaube sogar, für manche mag das zutreffen.